Im Verlauf von einigen 10 Millionen Jahren haben
Verwitterung und Erosion die Landschaft erschaffen, wie sie heute ist.
Das sind aber Vorgänge, die geologisch gesehen in der Gegenwart
abgelaufen sind.
Vor 2,5 bis 3,5 Milliarden Jahren enthielt die Atmosphäre wesentlich
mehr Kohlendioxid aber nur wenig Sauerstoff. Aus der Lava der Vulkane
am Meeresboden lösten sich Silikate und Eisensalze (zweiwertiges
Eisen) im Wasser, das so gut wie frei von Sauerstoff war. Vor etwa 3,5
Mrd. Jahren traten erstmals Cyanobakterien auf (ältester Beleg
dafür sind fossile Stromatoliten). Diese waren als erste Organismen
zur Photosynthese in der Lage. Sie lebten in den oberen lichtreichen
Schichten der Meere und produzierten aus Kohlendioxid mit Hilfe des
Sonnenlichtes Stoffe, die für den Stoffwechsel benötigt wurden
und als Abfallprodukt Sauerstoff. Dort, wo sich das sauerstoffreiche
Meerwasser mit dem sauerstofffreien Wasser der Tiefsee mischte, reagierten
die Eisensalze mit dem Sauerstoff. Das II-wertig Eisen (Fe2+) wurde
zum III-wertigen Eisen (Fe3+)oxidiert und es bildeten sich rostähnliche,
wasserunlösliche Verbindungen. Diese setzten sich zusammen mit
Silikaten am Meeresboden ab und bildeten dort mächtige, eisenhaltige
Sedimentschichten (dunkle Schichten). War der Eisengehalt des Meerwassers
gering, so setzten sich nur Silikate ab (helle Schichten).
Unter hohem Druck bildeten sich aus den Sedimenten harte Gesteine. Horizontaler
Druck (Plattentektonik) erzeugte Aufwölbungen und zahlreiche vertikale
Risse im Gestein bevor sich schließlich der Meeresboden anhob
und so zu trockenem Land wurde. Ein plötzliches Absinken des Meeresspiegels
führte dazu, dass sich die Flüsse tief in das Gestein einschnitten
und so die heutigen Schluchten (Gorges) mit ihren senkrechten Wänden
entstanden.
(frei nach der Infotafel der Parkverwaltung)
|