Während unserer ersten beiden Australienreisen habe ich nur Dias fotografiert (Canon T70). Bei unserer dritten Tour durch Australien 2001 hatte ich erstmals eine digitale (Canon EOS D30) neben der analogen Kamera mit. Die Folge war, dass ich fast nur noch digital fotografiert habe. Inzwischen besitze ich die Canon EOS D60, die gegenüber der D30 die doppelte Auflösung hat. Für die Web-Bilder dürfte das keine Rolle spielen. Bei Vergößerungen macht sich die bessere Auflösung schon bemerkbar.

Kameras Canon EOS D60
  • digitale Spiegelreflexkamera mit einer Auflösung von 3072 x 2048 Bildpunkten
  • 24 Bit Farbtiefe bei Verwendung des JPG-Formats und 36 Bit Farbtiefe im RAW-Format
  • alle Canon EOS EF-Objektive können verwendet werden
  • eingebauter Miniblitz und Canon EZ 420 (E-TTL)
  • automatischer und manueller Weißabgleich
  • USB-Anschluss zu PC
  • Kamera und Software machen einen ausgereiften und recht professionellen Eindruck und lassen kaum Wünsche offen.
  • Einziger Kritikpunkt: die Bilder können auf dem Monitor der Kamera nicht bis auf volle Auflösung gezoomt werden. Man hat also keine effektive Kontrolle der Schärfe.
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Objektive
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Canon EF 28-105 mm 1:3,5-4,5 II (entspricht 45-170 mm bei der EOS D60; sehr praktisches Allround-Objektiv mit guter Bildqualität)
  Canon EF 20-35 1:3,5-4,5 (Weitwinkel-Zoom mit recht ordentlicher Bildqualität; effektive Brennweite: 32-56 mm; auch mit Polfilter)
  Sigma 15-30 mm EX Aspherical IF (sehr gute Bildqualität; effektive Brennweite: 24-56 mm; Verwendung eines Polfilters leider nicht möglich)
  Canon EF 100-400 mm 1:4,5-5,6 L IS (sehr gutes Tele-Zoom mit Bildstabilisator; effektive Brennweite 160-640 mm)
inzwischen ausgemustert: Tokina AT-X AF 4,5-5,6 / 80-400 mm (entspricht 125-640 mm bei der EOS D30; sehr gutes Telezoom; bei sehr langen Brennweiten Farbsäume bei harten Übergängen; unverzichtbar bei Tieraufnahmen)
   
Speicher Minifestplatten (CF II)

  • Minifestplatte mit 1 GB Speicherkapazität im Format Compactflash II
  • sehr zu empfehlen, da es dann fast keine Speicherplatzsorgen mehr gibt
  • Speicherplatz pro MB ist hier (noch) deutlich billiger als bei normalen CF-Karten
  • reicht für fast 400 Fotos im JPG-Format (beste Qualität, im Schnitt 2,5 MB pro Bild) und ca. 140 Bilder im RAW-Format (36 Bit Farbtiefe und verlustfrei, im Schnitt 6 MB pro Bild)
  • Das Microdrive hat sich bislang bestens bewährt (noch keine Ausfälle). Es ist z.Zt. für deutlich unter 200 € zu haben.
  • Beim Schreiben ist das Microdrive schneller als die viele CF-Karten (effektiv 2 MB/sec beim Schreiben und etwas unter 4 MB/sec beim Lesen; getestet mit einem USB 2.0-Cardreader bei 100 MB an Daten)
  • seit kurzem habe ich eine Minifestplatte mit 2,2 GB; 200 € sind ein ganz guter Preis, auch wenn das Lesen deutlich langsamer geht als beim Microdrive; beim Schreiben ist es aber eine Kleinigkeit schneller.
Notebook (Noname)
  • 12 GB Festplatte
  • nur 1,6 kg Gewicht
  • 4 x USB, 1 x Firewire (!), 1 x LAN (10/100 MBit)
  • 1x PCMCIA II (sehr praktisch und schnell bei der Übertragung der Fotos vom Microdrive auf den PC mit Hilfe eines Compactflash II-Adapters)
  • bootfähige CD und Floppy (extern)
  • Externe USB 2.0 Festplatte (2,5") mit 40 GB (!!). Dieser sehr handliche Massenspeicher hat sich für mich schon mehrfach bezahlt gemacht: im beruflichen Einsatz (Transport von großen Datenmengen zwischen zu Hause und Arbeitsplatz) und zum Speichern von Fotos während des Urlaubs.
   
Bildbearbeitung Adobe Photoshop 5.0 LE
Das Programm ist im Softwarepaket der Kamera enthalten und reicht zum Nachbearbeiten der Bilder vollkommen aus. Es handelt sich dabei um die leicht abgespeckte Version des Profiprogramms gleichen Namens ohne LE. Selbst in der LE-Version kann ich nur einen Bruchteil der vorhandenen Features nutzen. Empfehlenswert zur Einarbeitung ist das Buch: Pina Lewandowsky, Photoshop 4. Lösungen für Anwender. Es enthält eine CD, auf der zahlreiche Filmsequenzen enthalten sind, die die wichtigsten Funktionen des Programms anschaulich erläutern.

Als Bildbetrachter (die Auswahl der Freeware-Programme ist sehr groß) verwende ich IrfanView, das in der Benutzung sehr praktisch und in der Anzeige recht schnell ist. Es besitzt auch die wichtigsten Bearbeitungen vornehmen wie z.B. Größe ändern, schärfen, Gammakorrekturen vornehmen sowie Helligkeit, Kontrast und Farben verändern.

Für die Bildbetrachtung dürfte ein Pentium I mit 233 MHz und möglichst 128 MB Arbeitsspeicher ausreichen. Ich arbeite momentan mit einem Pentium IV 2,66 GHz und 512 MB RAM. Der Monitor kann nicht groß genug sein (19 Zoll oder mehr) - bislang habe ich noch keinen Monitor gesehen, der die Auflösung meiner Kamera schafft. Bei den TFT-Bildschirmen scheint mir das aber in absehbarer Zeit denkbar.

Bildfgröße und Bildkompression

Momentan befinden wir uns in Deutschland in einer Übergangsphase von analog/ISDN zu DSL. Ich selbst verfüge über einen T-DSL-Anschluss. Ginge es nach der ISDN-Übertragungsrate (max. 64 kBit/sec = 8 kByte/sec), so müsste ich alle Bilder soweit verkleinern und komprimieren, dass sie nicht größer als etwa 20 kByte sind (etwa 3 sec mit ISDN, 1/4 sec mit DSL). Eine vernünftige Qualität kann man unter diesen Bedingungen vergessen. Ich habe versucht einen Mittelweg zu gehen (30 - 100 kByte pro Bild und manchmal auch etwas mehr). Das stellt natürlich höhere Anforderungen an die Geduld der ISDN-Nutzer. Der andere beschränkende Faktor ist der Web-Space. Zur Zeit sind es 75 MB - da habe ich noch etwas Luft.

 
Bildverwaltung ThumbPlus 2000
 
Zur Verwaltung meiner Fotos benutze ich ThumbPlus 2000. Das gab es mal kostenlos auf einer CD in einer Computerzeitschrift. Es hat sich für meine Bedürfnisse als ganz praktisch erwiesen. Gegenüber dem Zoombrowser ZX von Canon hat das Programm den Vorteil, dass es auch Netzwerklaufwerke erkennt. Ein wichtiger Punkt für mich, da ich die Bilder auf dem Server im Netzwerk ablege.
ThumbPlus liest zunächst die Bilder eines Verzeichnisses ein, wenn dieses erstmalig aufgerufen wird, und generiert von jedem Bild ein Minibild (Thumbnail) für die Übersicht. Die integrierte Datenbank mit Suchmöglichkeiten benutze ich nicht. Man müsste dann für jedes Bild entsprechende Begriffe eingeben, was bei der Vielzahl meiner Bilder ein nicht unerheblicher Aufwand wäre. Stattdessen habe ich die Bilder systematisch in Verzeichnisse abgelegt, so dass ich sie relativ sicher und leicht wieder finde. Die Bildübersicht mit Thumbnails ist dabei sehr hilfreich. Manche Bilder habe ich auch doppelt abgelegt: z.B. das Bild einer Orchidee unter "Wanderung am Dörnberg" und unter "Pflanzen\Blütenpflanzen\Orchideen\Fliegenragwurz".


Allgemeines

Die Mehrzahl der Bild ist schon digital entstanden. Dementsprechend war der Bearbeitungaufwand geringer. Für einen Teil der Fotos von der Ostküste Australien musste ich jedoch auf die Dias von unserer ersten und zweiten Australienfahrt zurück greifen. Diese habe ich mit einem Diascanner (Nikon Coolscan IV ED) digitalisiert. Die Software zu diesem Gerät hat die Kratzer und den Staub wie mit Zauberhand beseitigt. Problematisch war der Grünstich bei den Dias, den ich nicht immer in zufriedenstellender Weise herausfiltern konnte.

Meine Ausrüstung kann man wohl dem mittleren Qualitäts- und Preissegment zuordnen. Die Canon EOS D-60 dürfte auch professionellen Ansprüchen genügen. Alles zusammen geht das ganz schön an den Geldbeutel. Die herkömmliche analoge Fotografie - sei es per Negativ oder Dia - ist da allemal billiger und, wenn man nur gelegentlich für private Zwecke und im Urlaub fotografiert, auch praktischer: Film voll knipsen, Bilder entwickeln lassen, aussortieren, ins Album damit - fertig!

Die allermeisten Bilder dieser Website habe ich mit der Canon EOS D30 fotografiert. Ich bin immer wieder von der Kamera begeistert - noch mehr von der D60. Der Preis stellt natürlich schon eine mittlere Hemmschwelle dar - ich habe auch lange gezögert (die Canon EOS 300D ist allerdings schon für um die 1000 € zu haben). Für das Geld wird aber eine Menge Technik mitgeliefert, die allerdings auch ihr Gewicht hat: meine gesamte Ausrüstung dürfte bei  über 6-7kg liegen - also nichts für die Jackentasche. Canons Flaggschiff, die EOS D1s (11 Mio Pixel, Sensor hat Kleinbildformat) liegt mit ihrem Preis von über 10.000 € für mich jenseits von Gut und Böse.

Als sehr praktisch hat sich der manuelle Weißabgleich erwiesen, der einiges an Nachbearbeitung erspart. Ansonsten kann man mit der Kamera fast wie mit einer normalen Autofokus-Spiegelreflex fotografieren. Da der CMOS-Sensor kleiner als das Kleinbildformat ist, muss man bei den Brennweiten der Objektive etwa einen Faktor 1,6 einrechnen. Wenn man extremen Weitwinkelbereich benötigt, ist das manchmal störend, bei Teleobjektiven ist es eher von Vorteil.

Die Bildqualität ist ganz beachtlich. Bei etwas digitaler Nachbearbeitung (v.a. Schärfen) kann man etwa die Qualität von Kleinbilddias erreichen, d.h. Abzüge (Tintenstrahldrucker oder auf richtigem Fotopapier über ein Labor) in der Größe 20 x 30 cm oder größer sind ohne weiteres möglich. Der etwas geringere Kontrastumfang (bei 24 Bit Farbtiefe im JPG-Format) fällt kaum ins Gewicht und ist weniger störend als bei der Vergrößerung von Dias auf Papierbilder. Noch besser sieht es im RAW-Format aus mit seinen 36 Bit Farbtiefe. Das benutze ich erst seit einiger Zeit. Der Vorteil bei diesem Format: Eine Reihe von Einstellungen (z.B. Weißabgleich, Grad der Schärfung, Kontrast) können genauso gut auch noch hinterher bei der Bildbearteitung vorgenommen werden. Die Konvertierung mit der Canon-Software ist jedoch etwas umständlich.

Die Canon EOS D60 kann Speichermedien im Format Compactflash I und II aufnehmen. Der CF II-Anschluss war bei meiner Kaufentscheidung eines der k.o.-Kriterien. Dieser Speicher ist bis heute am günstigsten. Da die Kamera mit dem Dateisystem FAT16 arbeitet, kann man CF-Speicher bis 2 GB verwenden. FAT16 kann keine Partitionen größer als 2 GB verwalten.

Mit einer derartigen Ausrüstung kann man ein oder mehrere Tage unbeschwert fotografieren. Längere Fotoexkursion erfordern zusätzliches Speichermedium. Bei meinem Australienurlaub 2001 (5 Wochen) hatte ich zusätzlich ein Notebook (12 GB Festplatte) dabei - reichlich Speicherplatz für alle Bilder. Mit meiner externen 2,5"-Festplatte (40 GB) dürfte es auch hier in Zukunft keine Sorgen mehr geben. Der proprietären Lithiumionenakku der Kamera ist gut für 200 - 300 Bilder. Zur Sicherheit hatte ich immer einen zweiten voll aufgeladenen Akku dabei. Die Li-Ionenakkus sollten bei längerer Lagerung nur zu 50-80% geladen sein. Bei voll aufgeladenen Akkus kommt es zur Oxidation der Kathode, was zu einem dauerhaften Kapazitätsverlust führt.

Ausblick

Trotz deutlich gefallener Preise in der digitalen Fotografie liegen diese noch deutlich höher als in der herkömmlichen analogen Fotografie. Das liegt natürlich mit an der rasch fortschreitenden technischen Entwicklung, die ja irgendwie finanziert werden muss. Die digitalen Fotoapparate sind noch immer recht teuer (die Canon EOS D300 kostet ca. 1000 €; für den gleichen Preis erhält man eine Top-Spiegelreflexkamera im Kleinbildformat).

Die Speichermedien sind deutlich preiswerter geworden. CF-Karten mit 512 MB gibt es inzwischenfür ca. 120 €. Wenn die Entwicklung bei den Sensoren erst einmal zum Ende gekommen ist oder sich deutlich verlangsamt hat, dürften auch die Preise der Kameras deutlich ziviler werden und vielleicht sogar billiger als die analogen Fotoapparate, da sie weniger mechanische Bauteile benötigen. Die Auflösung der Sensoren dürfte auch nur begrenzt fortschreiten, da es einerseits physikalische Grenzen gibt, zum anderen die Qualität der Objektive der entscheidende Knackpunkt werden dürfte. Denn was nützt eine Wahnsinnsauflösung, wenn das Objektiv nicht mithalten kann.

Ähnlich wie mit den Speichermedien sieht es auch bei den Papierbildern aus. Hier sind die Preise deutlich nach unten gegangen, wenn sie auch noch etwas teurer sind als die Bilder von Negativen. Dafür entfällt aber auch das ein oder andere unbrauchbare Bild. Der Preis für das Filmmaterial entfällt natürlich. Allerdings: je mehr der digitale Service in Anspruch genommen wird, desto mehr dürften sich auch hier die Preise angleichen.

Ausgabe von digitalen Bildern:

Vor meinem Wechsel zur Digitalfotografie habe ich sehr viel "in Dias" fotografiert. Ein gravierender Nachteil der Dias ist die Tatsache, dass die normalen Labore nicht in der Lage sind (oder nicht wollen), von den Dias vernünftige Papierabzüge anzufertigen. Der Kontrastumfang der Papierbilder ist nach wie vor mangelhaft. Die Präsentation mit Diaprojektor und Leinwand ist einfach und in hoher Auflösung möglich. Zudem sind die erforderlichen Geräte einigermaßen preiswert. Die Digitalfotografie hat hier einen echten Nachteil. Das Äquivalent zum Diaprojektor ist der Beamer. Doch die gegenwärtig verfügbaren Beamer haben lediglich eine Auflösung von 1024*768 (XGA) Bildpunkten, während meine Bilder mit der Canon EOS D60 eine Auflösung von 3072*2048 haben. Und die Preise für diese Geräte sind immer noch horrend (um die 2000 €). Hinzu kommt die begrenzte Lebensdauer der Beamerlampen (1000 - 2000 Stunden) bei einem Preis von 400 - 500 €.
Digitale Bilder haben andererseits den Vorteil, dass man sie in guter Qualität auf einem herkömmlichen Monitor oder einem TFT-Bildschirm mit entspechender Auflösung (1280*1024 oder höher) präsentieren kann und das ohne Aufwand (Aufbau, Verdunklung). Dies ist jedoch nur für einen kleinen Betrachterkreis sinnvoll.
Mit dem Aufkommen der Farbfotografie (Dias/Farbnegative) war es ohne einen übermäßig hohen Aufwand nicht mehr möglich, eigene Bilder zu entwickeln. Bei den Farbfotos, die aus den Laboren kommen, hat man wenig oder keinen Einfluss auf die Entwicklung. Da bieten die digitalen Bilder einige Vorteile. Zahlreiche Bilder habe ich schon über meinen Tintenstrahldrucker ausdrucken lassen (im Format 12,5*19 oder 18*27 cm) und das in annähernd Fotoqualität - man darf das Bild allerdings nicht mit der Lupe betrachten. Dabei kommt fast das Fealing auf wie zu Zeiten, als ich noch SW-Bilder vergrößert habe. Bildausschnitt wählen, Helligkeit und Kontrast verändern, ja sogar Farben manipulieren. Die Kosten halten sich dabei durchaus in Grenzen: 1 Blatt Fotopapier matt liegt bei 0,30 € und die Kosten für die Druckfarbe habe ich durch Nachfüllen der Tintenpatronen auf weniger als 1/4 der Originalpatronen reduziert. Die neueren Tinten sollen auch deutlich lichtechter sein. Auch wenn man die Bilder zum Entwickeln ins Labor gibt, hat man ähnliche Möglichkeiten. Ausschnitt, Helligkeit, Kontrast, Farbe können vorab modifiziert werden, lediglich bei Veränderung des Seitenverhältnisses kann es Probleme geben, da die Labore auf bestimmte Formate festgelegt sind.

Wolfgang Schreiber

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Stand: 1.2.2004